Die Tiroler Landesregierung hat den Startschuss für das Tiroler Wohn- und Eigentumspaket gegeben. Mit einem 84 Millionen Euro schweren Wohn- und Eigentumspaket setzt Tirol damit die durch den Bund angestoßene Offensive für leistbares Wohnen um. Mit zusätzlichen Mitteln für die Wohnraumförderung, dem Aussetzen von Nebengebühren für das erste Eigenheim sowie steuerlichen Anreizen will die Bundesregierung leistbaren Wohnraum schaffen und die Bauwirtschaft ankurbeln.
Jeder junge Mensch muss die Perspektive haben, sich Eigentum zu schaffen. Nur so werden wir die Leistungsbereitschaft in unserem Land aufrechterhalten können. Wir wollen jungen Tirolerinnen und Tirolern ihren starken Wunsch nach den eigenen vier Wänden ermöglichen. Das Wohn- und Eigentumspaket des Bundes bringt für Tirol insgesamt 84 Millionen Euro, die wir vor allem in leistbares Eigentum für die Fleißigen investieren wollen. Ich habe mich in die Verhandlungen mit den Bund eingebracht, damit das Geld nicht nur im Osten hängen bleibt, sondern auch eigentumsfreundliche Bundesländer wie Tirol etwas davon haben. Nun legen wir ein Wohn- und Eigentumspaket vor, das unter anderem Zinsunterstützungen für Kreditnehmerinnen und Kreditnehmer, mehr Mittel für Eigentums- und Mietkaufwohnungen sowie rund 15 Millionen Euro für Sanierungsmaßnahmen bringt.
Alle Infos zur Wohnbauförderung und die Möglichkeit zur Beantragung finden sich unter www.tirol.gv.at/wohnbau.
Startvorteil für Eigentum: zusätzliche Zinsstütze in Höhe von 1,5 Prozent
Zusätzlich zur bestehenden Wohnbauförderung wird das Land Tirol KreditnehmerInnen zur leichteren Finanzierung der aktuell hohen Zinsen unterstützen. Konkret werden im Rahmen der Wohnbauförderungskriterien zusätzliche Zinsunterstützungen in Höhe von 1,5 Prozent der Kreditsumme für die Schaffung von Eigentum aufgelegt. Der Bund ermöglicht im Rahmen seines Pakets den TirolerInnen Zinsunterstützungen für ein begrenztes Gesamtkreditvolumen von 42,37 Millionen Euro bis 2028. Wir wollen bei der Schaffung von Eigentum keine Obergrenze einziehen. Deshalb nimmt das Land Tirol auch selbst Geld in die Hand und ermöglicht bis zum 31. März 2025 allen, die eine Eigentumswohnung oder ein Eigenheim mit Kredit finanzieren wollen und unter die Wohnbauförderungskriterien fallen, eine zusätzliche Zinsstütze in Höhe von 1,5 Prozent. Für mich ist ganz klar: Eigentum vor Miete. Deshalb wollen wir die Tirolerinnen und Tiroler in Anbetracht der gestiegenen Zinsen bei Kauf oder Bau von Eigentum bestmöglich unterstützen.
Eine Antragstellung ist für natürliche Personen, für den Ersterwerb einer Eigentumswohnung oder für die Schaffung eines Eigenheimes, von 1. September 2024 bis zum 31. März 2025 unter Einhaltung der Wohnbauförderungskriterien möglich. Die FördernehmerInnen schließen ihre Kredite bei einer Bank ab und bekommen nach Antragstellung im Rahmen der Wohnbauförderung bis 2028 jährlich eine Unterstützung von 1,5 Prozent der Kreditsumme (Mindestkreditsumme 50.000 Euro; Kreditsumme unbegrenzt, Förderung bis zu einer maximalen Kreditsumme von 200.000 Euro). Bei einer Kreditsumme von 200.000 Euro ergibt dies zusätzlich zur Wohnbauförderung einen Zinszuschuss in Höhe von 3.000 Euro pro Jahr und insgesamt 12.000 Euro bis 2028.
Mehr Wohnraum: 530 zusätzliche Wohnungen
Um den Wohnbau anzukurbeln stellt der Bund in Tirol zusätzlich rund 66 Millionen Euro an Förderungsmitteln zur Verfügung. Damit sollen zusätzlich zum „natürlichen Wohnungswachstum“ (im Vergleich zum Durchschnitt der vergangenen zwei Jahre) bis 2026 zusätzlich rund 530 Wohnungen entstehen – 50 Prozent in Form von Eigentums- oder Mietkauf- und 50 Prozent in Form von Mietwohnungen. Die Abwicklung erfolgt im Rahmen der Wohnbauförderung.
Für eine Sanierungsoffensive stehen in Tirol bis 2026 zusätzlich zu den im Bundesländervergleich bereits sehr hohen budgetierten Landesmitteln fast 15 Millionen Euro an frischen Mitteln zur Verfügung. Damit sollen thermische Sanierungsmaßnahmen für Mietwohnungen von gemeinnützigen Wohnbauträgern, die Qualitätsverbesserung von Wohnraum sowie das Energiesparen vorangetrieben werden. Sanieren spart Energie und Geld. Wir wollen bestehenden Wohnraum bestmöglich nutzen und Gebäude revitalisieren, aber auch das Energiesparpotential im Wohnbau im Sinne der Energieautonomie und der Senkung von Heiz- und Betriebskosten bestmöglich ausschöpfen. Tirol zählt bereits jetzt mit seinen Sanierungsförderungen zur Spitze in Österreich und kann die bereits gezündete Sanierungsoffensive durch die zusätzlichen Bundesmittel noch weiter ausbauen.
Wir halten Kritik an der KIM-Verordnung aufrecht
Privatpersonen erhalten eine Förderung für durchgeführte Arbeitsleistungen rund um den privaten Wohn- und Lebensbereich – wie etwa Renovierungsarbeiten oder Erweiterungen. Ab 15. Juli 2024 bietet der „Handwerkerbonus Plus“ 20 Prozent der Arbeitskosten bis zu einer Förderhöhe von 2.000 Euro zurückzubekommen (mehr dazu unter handwerkerbonus.gv.at).
Die KIM-Verordnung ist und bleibt ein Hemmschuh für Wohnungseigentum. Sie gehört in dieser Form ehestmöglich abgeschafft. Ansonsten werden alle Bestrebungen, die wir in Richtung leistbares Eigentum setzen, im Sand verlaufen. Der Traum junger Tirolerinnen und Tiroler zerplatzt am Bankschalter, weil die Finanzmarktaufsicht die Banken geiselt, obwohl die Ausfälle bei privaten Wohnbaukrediten in Tirol in den vergangenen Jahren im Promillebereich lagen.den ausgesetzten Nebengebühren für das erste Eigenheim, die die Bundesregierung befristet für zwei Jahre beschlossen hat, fordert Tirol eine dauerhafte Abschaffung.